Der Reiseblog nach dem Keiner gefragt hat

Hallo Welt,

hier ist es, mein Hirngespinst, dass mir seit knapp einem Jahr in Kopf herumgeistert. Im Oktober 2022 bin ich zur Reise meines Lebens aufgebrochen (zumindest bis jetzt). Alleine ans andere Ende der Welt: Neuseeland, Fidschiinseln, Australien und Indonesien. In meinen 30ern zum allerersten Mal ohne Begleitung auf Reisen.

Knapp ein Jahr habe ich mich auf die Reise vorbereitet. Flüge gebucht, Routen geplant, Unterkünfte recherchiert. Ich hatte tausend Fragen: Rucksack oder Koffer? Hostel oder Hotel? Gruppenreise oder individuell unterwegs? Auto mieten oder Bus fahren? Was brauche ich, um im Hostel zu überleben? Waschen unterwegs? Gepäck organisieren? Packen?

Ich habe stundenlang gelesen, mich informiert und nach und nach aus verschiedenen Blogs zusammengeschrieben, was ich mitnehmen möchte. Das ging bis zu dem Punkt, an dem mich meine Freunde ausgelacht haben „ich habe noch nie so einen organisierten Backpacker gesehen wie dich“, „Gibt es was, was du nicht planst mitzunehmen?!“, waren nur einige Kommentare, die ich mir anhören durfte 😉. Ich habe es ihnen nicht krummgenommen, aber ich wollte mich einfach so sicher wie möglich fühlen, für alle Eventualitäten vorbereitet eben.

Aber das war nur die eine Seite. Auf der anderen Seite waren die Fragen, die Frau sich stellt, wenn sie das erste Mal alleine reist und zu Hause Alltag, Job, Familie und Freunde zurücklässt. Wie wird es für mich als Frau alleine sein? Werde ich mich sicher fühlen? Was, wenn ich nur feierwütige Abiturienten treffe unterwegs? Wie bleibe ich mit den Lieben in Verbindung? Was passiert mit der Wohnung, wenn ich weg bin?

Weil ich am Ende nicht nur froh über meine Recherche war, sondern mir spezifischere Tipps für „ganz normale“ Reisende in ihren 30ern gewünscht hätte, möchte ich sie jetzt gerne mit euch teilen. Aber wer bin ich überhaupt?

Ich bin Selina, 33 Jahre alt und komme aus einer schwäbischen Kleinstadt in der Nähe von Stuttgart. Ich hatte das Glück in einem Schulorchester zu musizieren, dessen Dirigentin eine mutige, mutige Frau war! Anders kann ich es mir nicht erklären, dass sie 25 Schüler zwischen 11 und 20 Jahren eingepackt hat und mit ihnen nach Singapur geflogen ist, um dort ein Musical mit einer Partnerschule zu produzieren. Da hat es mich gepackt, das Reisefieber! Ich hatte das Privileg mit 15 Jahren in eine völlig andere Welt einzutauschen und zwei Wochen bei einer Gastfamilie wohnen zu dürfen. Auch am anderen Ende, der mir bis dahin bekannten Welt, gab es Schülerinnen und Schüler mit den gleichen Interessen, wie ich sie hatte. Die Liebe zur Musik hat uns über Grenzen hinweg verbunden. Gleichzeitig war alles so anders als zu Hause und das war so aufregend, dass ich heute noch Gänsehaut bekomme, wenn ich darüber nachdenke (kitschig, I know, aber so habe ich damals empfunden). Nach Hause kam ein Teenagerin, die vom Fernweh gepackt war und die von Stund an von der großen, weiten Welt träumte.

Jetzt hatte ich nur ein Problem, ich habe nie zu den Schülern und Studenten mit der unerklärlichen Geldquelle gehört, die in allen Ferien mit dem Rucksack nach Afrika, Asien oder Mittelamerika gejettet sind. Ich habe in den Semesterferien meistens in meinen Ferienjobs gearbeitet und von der Welt nur geträumt. Als ich dann ins Berufsleben eingestiegen bin, war dann zwar die Sache mit dem Geld etwas leichter, aber der Urlaub dafür umso knapper. In mir war immer der Wunsch nach einer richtigen Auszeit, dass es sich auch lohnt weit zu fliegen.

Glücklicherweise bietet mein Arbeitgeber die Möglichkeit an, ein Sabbatical zu nehmen. Und weil ich es leid war, darauf zu warten, dass jemand kommt der mitgehen kann, habe ich es kurzerhand alleine in Angriff genommen.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hatte keine Angst! Ich kann mich gut erinnern, wie ich am Flughafen in Frankfurt saß und dachte „das ist entweder die beste oder die bescheuertste Idee deines Lebens“.

Ich weiß, „Selina on Tour“ ist der einmillionste und eins Travelblog, auf den keiner speziell gewartet hat. Aber ich wollte meine Erfahrungen für mich aufschreiben. Wenn sie dabei noch Jemandem helfen, der auch gerade die eine große Reise plant, umso besser 😊 Dieser Blog ist für ganz normale solo Traveller, für die die nicht den Job kündigen und Haus und Hof verkaufen. Meine Artikel gehen an die, die einfach mal auf Pause vom normalen Alltag drücken und in ein Abenteuer aufbrechen.

Liebe Grüße,
Selina

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